Gedanken in schwieriger Zeit

Der letzte Beitrag in diesem Portal wurde vor 3 Monaten geschrieben und beinhaltet lediglich Grüße zu Weihnachten 2020. Das beschreibt wohl die Situation der Schachfreunde im Erzgebirge ganz gut. Still ruht der See!

Aber ist es wirklich so still?

Viele vermissen das Treffen mit Freunden, um mal wieder eine Partie Schach zu spielen, aber auch um mal wieder miteinander zu reden. Häufig hört man, dass Schach im Internet boomt. Ich habe mich mal umgesehen und auch getestet und möchte euch meine Gedanken mitteilen:

  • Es gibt viele Portale, auf denen Schach gespielt werden kann. Mir persönlich geht das manchmal zu schnell, da meistens nur geblitzt wird. Damit soll sicherlich auch verhindert werden, dass man nebenbei eine Engine laufen lässt. Die Versuchung ist groß. Aber man bekommt Spielpraxis und das ist sehr wichtig.
  • Oft werden auch Taktikaufgaben angeboten, so dass man bestimmt Themen zielgerichtet trainieren kann.
  • Im Portal Lichess habe ich gesehen, dass einige Vereine versuchen, sich im Internet zu organisieren. So werden Vereinsturniere durchgeführt. Das ist sehr gut. Es braucht aber auch sehr viel Geduld, da die anfänglicher Euphorie oft wieder nachlässt. Ihr dürft nicht aufgeben, auch wenn sich vielleicht nur noch 2 Mann zum Spielen treffen. Auch gute Ideen brauchen ihre Zeit zum reifen.
  • Mir persönlich fehlt das Gespräch, die Diskussion mit Schachfreunden. Meistens kann man zwar im Portal chatten, aber das ist langwierig und störend. Alternativ kann man aber eine der vielen Meeting-Lösungen (Teams, Meet, Zoom, Discord usw.) nutzen, um sich online zu treffen und miteinander zu reden.
  • Die Kombination aus Online-Schach und Meeting kann neue Möglichkeiten erschließen, unserem Hobby weiter nachzugehen. Es gibt da sicherlich keine ideale Lösung, aber man sollte es mal versuchen.

In Annaberg-Buchholz haben wir jetzt damit angefangen Trainings für unsere Mitglieder im Internet anzubieten. Dem voraus gingen Tests und Diskussionen, wie man das sinnvoll machen kann. Schließlich braucht man auch etwas Übung, um die „Werkzeuge“ zu beherrschen. Volker Berndt bietet jetzt für unseren Nachwuchs Online-Trainings an, die sich inhaltlich kaum von Präsenzveranstaltungen unterscheiden. Das ist natürlich nur ein Anfang.

Das was wir jetzt lernen, wollen wir behutsam und mit Geduld aufbauen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man in „normalen“ Zeiten das Training mit diesen Methoden ergänzen kann. Ich möchte euch also anregen, die Möglichkeiten des Internets zu nutzen, Viele tun das schon und vielleicht treffen wir uns.

Schön, aber ich will euch auch mal wieder sehen und mich freuen, wenn es euch gut geht.

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